Gedöns-Manufactur

Gedöns ruiniert die Realität

01

neue Arbeiten

02

Die Wahrheit –
über mich

dies ist keine Pfeife
1989:
Initialzündung: »beschmierter Friedrich« von Claes Oldenburg im Lehmbruck-Museum Duisburg. Von da an gab es kein Zurück mehr. Erste Versuche von Installationen, Malerei und Zeichnungen.
1990:
Jahrelange Kunststudien im »La Paloma« von Jörg Immendorf in Hamburg St. Pauli.
1994:
Das eigene Atelier – großformatige Bilder, Skulpturen, Objektkunst und Installationen. Sämtliche Mythen der Kunst durchlebt und deren Trugschluss erkannt.
1998:
Ausstellungen – mit der Erfahrung, dass Kunst in der Regel nur in geschlossenen Kreisen funktioniert. Große Ausnahme – eine Ausstellung in einem öffentlichen Park.
2009:
Abschied von der konventionellen Kunst. Annäherung an die Konzeptkunst. Produktion von Multiples.
2011:
Gründung der Gedöns-Manufactur. Gedöns sind nicht notwendige Gegenstände, die als überflüssig erachtet werden. Aus einer Vielzahl von Dingen und gemischten Materialien entstehen neue Arbeiten.
2015:
Aufgabe des Ateliers und endgültige Hinwendung zum »Kleinen und Komprimierten«.
2019:
Entdeckung einer anderen Art der Darstellung durch Tom Sachs: »Bricolage« (s.u.).
2021:
Experimente zur Umsetzung »eindrucksvoll gestalteter Fragen«. Dauert an.
03

Bricolage

Das Wort »Bricolage« kommt aus dem Französischen und kann mit »Basteln«
übersetzt werden. Gemeint ist das erkennbar manuelle Zusammenfügen von
Materialien oder Gegenständen.


Der Begriff »Bricolage« wurde das erste Mal 1962 vom französischen Ethnologen Claude Lévi-Strauss in seinem Traktat »Das Wilde Denken« definiert. Es geht um die Unterscheidung zwischen dem Ingenieur, der für die Problemlösung oft speziell hergestellte Materialien und Werkzeuge benutzt, und dem Bricoleur, der vorhandene Ressourcen nutzt.

Aus gefundenen oder zufällig vorhandenen Dingen entsteht etwas Neues. Dieses Neue muss einen fest definierten Zweck erfüllen: Es muss ein Problem lösen. Die Probleme müssen nicht rein materieller Art sein, sondern können auch sozialpolitischer, künstlerischer oder generell theoretischer Natur sein. Hier wird der Zweck der Bastelei also grundlegender und tiefgreifender.

Objekt oder Assemblage sind rein plastische Kunstarbeiten – während eine Bricolage einem ganz konkreten Zweck dient. Ästhetische Ansprüche oder kunsttheoretische Ansätze spielen vordergründig keine Rolle.


Eine Bricolage herzustellen, erfordert Kreativität und ein umfangreiches Wissen über Materialien und Gegenstände, aber auch über die Eigenschaften von Denkweisen und Handlungsmustern von Individuen und sozialen Systemen.

04

Der Prozess

Der Prozess der Bricolage basiert auf drei Anteilen:

1. dem Repertoire
2. dem Dialog
3. dem Bricolage-Prozess


Der erste Teil besteht aus einer Sammlung, die kontinuierlich ohne ein bestimmtes Ziel vorgehalten wird. Sie setzt sich aus Gegenständen und Kenntnissen über ihre Nutzung zusammen. Daraus ergeben sich aber keine brauchbaren Anforderungen.

Der zweite Teil heißt Dialog, bei dem die Elemente der Sammlung miteinander verbunden werden. Der Dialog ist das aktive Verhältnis der Elemente.

Daraus ergibt sich das Ergebnis des Bricolage-Prozesses – das zu erreichenden Ziel.

Erfolgreiches Bricolage setzt ein vertrautes Wissen über Ressourcen, sorgfältige Beobachtung, Vertrauen in die eigene Intuition, Zuhören und die Gewissheit voraus, dass sich jede erzwungene Struktur selbst korrigieren kann, wenn das Ego nicht allzu sehr beteiligt ist.